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Der Burkini – ein Kleidunsstück spaltet die Gesellschaft

3:38 PM - 29 August, 2023
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Photo credit: Fethi Belaid/AFP via Getty Images

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Der Burkini. Für viele Frauen in muslimischen Ländern stellt dieses Kleidungsstück oftmals die einzige Möglichkeit dar, sich in der Öffentlichkeit zu Baden. In Europa führt der sogenannte Burkini zu ähnlichen Grundsatzdiskussionen wie sie bereits das Kopftuch ausgelöst hat. Dabei ist der Burkini als Kleidungsstück keine neue Erfindung. In Ägypten ist ein derartiger Schwimmanzug unter dem Namen „sharia swimsuit“ oder auch „swiming hijab“ seit etwa dem Jahr 2000 erhältlich. In der Türkei  ist der Burkini unter dem Namen Haşema und in den USA als Splashgear bekannt. Auch in anderen Weltreligionen findet das Tragen von Badebekleidung, die große Teile des Körpers bedecken Anwendung, etwa im orthodoxen Judentum.

Doch warum polarisiert ausgerechnet das von der libanesisch – australischen Designerin Aheda Zanetti entworfene Kleidungsstück derart, und worum handelt es sich genau?

Bei dem Burkini handelt es sich um einen zweiteiligen Badeanzug, ausgelegt für Frauen, der dazu dient den weiblichen Körper bis auf Gesicht, Hände und Füße zu bedecken.

In Triest stieß das Tragen des Burkinis auf Abneigung und führte zu einer regelrechten Politikdebatte. Im historischen Strandbad „La Lanterna“ im Zentrum der italienischen Hafenstadt suchten einige muslimische Frauen Abkühlung im kühlen Nass der Adria. Wie in muslimischen Ländern üblich, trugen sie dabei einen Burkini. Ein Fauxpas für einige anwesende Badegäste, die die muslimischen Frauen mit Aussagen wie: „Ihr badet hier nicht. Das Baden mit Burkini ist unhygienisch“ am Wassergang hindern wollten. Die Situation beruhigte sich erst, nachdem Gendarmen und der Sicherheitsdienst des Strandbades hinzugezogen wurde, um die Situation zu beschwichtigen. Einige Badegäste solidarisierten sich daraufhin mit den muslimischen Frauen und planten kurzerhand eine symbolische Initiative.

Die Reaktion der Badegäste in Triest überrascht speziell im Strandbad „La Lanterna“ umso mehr, als dass es sich dabei um die letzte Badeanstalt Europas handelt, in welcher Männer und Frauen strikt von einander getrennt sind. Aus diesem Grund ist das Strandbad auch bei Musliminnen besonders beliebt.

Knapp eine Woche nach dem Vorfall versammelten sich Demonstrantinnen im Strandbad von Triest und gingen Hände haltend und allesamt im Burkini gemeinsam ins Wasser. Die Reaktion auf diese Solidaritätskampagne löste Gegenproteste aus, die bis in die nord italienische Politik hinein getragen wurden.

So kommentierte der Bürgermeister von Triest Roberto Dipiazza, Mitglied der Rechtspartei Forza Italia die Situation wie folgt: „Darf eine Frau aus Triest im Bikini in Saudi – Arabien baden? Nein. Wenn man in ein anderes Land kommt, sollte man sich nicht nur an die Gesetze, sondern auch an die Traditionen des Ortes anpassen.“

Das Thema Burkini erhitzt bereits seit einigen Wochen die Gemüter in Kärntens Nachbarregion Friaul Julisch Venetien. Die Bürgermeisterin der friaulischen Hafenstadt Monfalcone, Anna Maria Cisint, hatte vor einem Monat einen offenen Brief an die muslimische Gemeinschaft gerichtet. Dabei hatte sie sie aufgerufen „westliche Strandgepflogenheiten“ zu beachten und nicht bekleidet im Meer zu baden. Sie sei bereit, den Burkini, in letzter Konsequenz auch zu verbieten.

Das italienische Solidaritätskonsortiums (ICS) wiederrum entgegnete, dass es auf der Grundlage von Artikel 9 der Europäischen Menschenrechtskonvention nicht möglich sei, Kleidung aus religiösen Gründen einzuschränken und kündigte an, gegen sämtliche Gegendemonstranten rechtliche Schritte einzuleiten.

Seitens der italienischen Rechten Liga Partei wurde die Solidaritätskundgebung als „Flop“ und als Auftrag für die Partei verstanden neue Regeln im Sinne der Bürger aufzustellen. Seitens der Liga wurden die Ereignisse in Triest wie folgt kommentiert: „Die Linke hat noch nicht verstanden, worum es geht und wirft sowohl den Bürgern als auch uns, der Liga, Islamfeindlichkeit und Rassismus vor. Vorwürfe, die wir offensichtlich an den Absender zurücksenden. Für uns ist es eine Frage des städtischen Anstands, eine Frage der Hygiene und eine Frage der Rechte von Frauen, die nicht gezwungen werden können, völlig verschleiert bei unerschwinglichen Temperaturen zu baden. Aber die Linke kann das nicht sagen, weil es gegen die politische Korrektheit und die Weltverbesserer, die sie charakterisieren, verstoßen würde. Es ist notwendig, sich an die Bräuche und Traditionen der Länder anzupassen, in denen Sie sich befinden. Es ist eine Frage des gesunden Menschenverstandes, dass wir als Liga beabsichtigen, einen Verordnungsvorschlag voranzutreiben, der jenen Bürgern eine Stimme gibt, die es leid sind, nie gehört zu werden.“

Worte, die aus den Reihen der Lega Partei nur wenig überraschen. So orientiert sich die Partei in ihrer Ideologie an Gianfranco Miglio und seiner staatsrechtlichen und nationalökonomischen Theorien eines Netzwerkes der Neuen Rechten, der Synergies Européennes.

Das kulturelle Selbstverständnis der Lega Nord ist zum Einen Stolz auf das kulturelle Erbe Norditaliens, insbesondere mit historischen Bezügen zu dem Lombardenbund, sowie zum Anderen der Ablehnung gegenüber Süditalienern. Aus der Sicht der Partei unterscheiden sich die vermeintlich fleißigeren, tüchtigeren und intelligenteren Bürger Norditaliens angeblich ethnisch von den zurückgebliebenen Regionen des Südens. Die Lega Nord betrachtet sich als unabhängige, freiheitliche und vor allem regional – norditalienische politische Kraft, die großen zentralistischen (Staats – ) Gebilden bzw. Organisationen prinzipiell kritisch gegenübersteht, was weltumspannende eher „geheime“ Organisationen, die großen politischen Einfluss besitzen, mit einschließt.

Das rechts – orientierte Parteien seit jeher versuchen mit provokanten Aussagen politisches Kapital zu generieren ist hinlänglich bekannt. Jedoch verursachen solche politische Debatten weit mehr, als nur Aufsehen. Sie fördern die gesellschaftliche Spaltung in Europa und sind wieder einmal Wasser auf den Mühlen jener Netzwerke, die Europa chronische Islamfeindlichkeit und Fremdenfeindlichkeit vorwerfen.

Alle Veröffentlichungs- und Urheberrechte sind dem MENA Research and Study Center vorbehalten.

Tags: EuropaIslamophobiaItalienRassismus

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